Egal ob Fehlgeburt, stille Geburt oder plötzlicher Kindstod:
In unserer Gesellschaft wird der Verlust des eigenen Kindes immer noch tabuisiert.
Die Eltern sind mit ihrem Schmerz, ihrer Angst und ihrer Traurigkeit oft allein.
Der Verlust in den ersten Wochen der Schwangerschaft wird auch ganz oft als "kleines Übel" bagatellisiert.
Man bekommt Sprüche zu hören wie:
"Ach komm, beim nächsten Mal klappt es schon!"
" Es war bestimmt eh krank!"
" Ihr seid doch jung genug, um noch ein Kind zu bekommen"
Ja, mir ist bewusst, dass diese Sprüche sehr oft aus Hilflosigkeit in dieser Ausnahmesituation fallen, das macht sie aber nicht weniger verletzend.
Im Oktober 2017 hatte ich eine kleine Geburt in der 9.SSW.
Für mich selbst war es sehr tröstlich Abschied nehmen zu können und "meine Marlene" hat einen schönen Platz unter unserem Ahorn-Baum bekommen.
Trotzdem habe ich mich in dieser Zeit alleine gefühlt. Ich habe alles mit mir selbst ausgemacht.
Ich hatte das Gefühl nicht richtig "zu funktionieren", weil mir der Verlust noch lange im Alltag präsent war.
So versuchte ich einfach weiter zu machen, abzuhaken, nicht mehr darüber zu sprechen.
Erst in meiner Schwangerschaft 2020 habe ich den Verlust bei einer Geburtsintegration richtig aufgearbeitet und das war sehr befreiend.
Zudem gehe ich nun viel offener mit meinem Verlust um, weil ich gemerkt habe, wie hilfreich das auch für andere Mamas ist.